Wenn man an die heutige Schulbildung denkt, wirkt es fast wie blanker Hohn, dass der antike Begriff σχολη für „Nichtstun“, „Rast“ und „Muße“ stand – also eigentlich für Freizeit, in der man seinen Interessen nachgehen konnte… Nur gut, dass es die Pfadfinder gibt, bei denen eine „Schulung“ wieder der ursprünglichen Bedeutung zugeführt wird!
Zur heurigen Kornettenschulung trafen sich am 12.11. insgesamt 18 Guides & Späher der Gruppen 19, 45 und 17/47 in Breitensee zusammen. Nach einem Gemeinsamkeitenspiel (die Menge skandierte eigentlich das berühmt, berüchtigte Namensschlagen!) ging es gleich los mit der ersten Einheit; die zum Teil frischgebackenen (Hilfs-)Patrullenführer, die den heuer neu gebildeten Patrullen voranstehen, erarbeiteten gemeinsam, was die Funktion eines (Hilfs-)Kornetten eigentlich ausmacht (zu einem solchen kann ein [H]PF im Laufe seiner GuSp-Laufbahn ernannt werden). Darauf folgte eine erfrischende Merkball-Partie im Hof, um die rauchenden Köpfe wieder abzukühlen.
Danach wurden in fiktiven Situationsspielen mögliche Probleme hinsichtlich der Kommunikation Patrulle <> (Hilfs-)Kornett <> Leiter durchgenommen; beim nachfolgenden Auflockerungsspiel Schlangenball konnten sich die GehirnWINDUNGEN (*ba-dum-tss*) wieder entspannen.
Nicht weniger wichtig war die nachfolgende Einheit, bei der Methoden zur leichteren Ideenfindung & Entscheidung vorgestellt worden sind; unter’m Jahr kommt es nämlich oft vor, dass Entscheidungen (große oder kleine) innerhalb der Patrulle getroffen werden müssen (Welchen Patrullennamen wollen wir? Welche Patrullentafel? Was könnten wir im Patrullenheimabend unternehmen? Wer nimmt eine Unmenge an Süßigkeiten für den nächsten Ausflug mit, ohne dass es die Leiter merken?)
Danach war alles bereit für ein ausgedehntes „Mr. X“ quer durch Breitensee. Ausgerüstet mit Walkie-Talkies und viel Motivation machten sich die Kleingruppen auf den Weg; die umliegende Häuserlandschaft blockierte die ein oder andere Funkwelle, doch letztendlich konnte der Bösewicht mehrmals geschnappt werden. Das leicht unwidrige Wetter ließ die Mägen bereits beträchtlich knurren, weshalb nach knapp 1,5 Stunden das RaRo-Heim in der Kienmayergasse aufgesucht wurde; bei knisterndem Feuerschein und gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre ließ man sich frische Burger schmecken.
Bei so einer besonderen Aktion war natürlich auch das Abendprogramm einzigartig: an zwei Leinwänden wurde Entertainment in Form von Mariokart und Singstar geboten, um das zukünftige Leben als (Hilfs-)Kornett besser verdauen zu können. Nachdem sich im Raum „You are se dancing queeeeen…“ harmonisch mit „Ey, wer hat da die Banane hingesetzt?“ verbunden hatte, war es bald Zeit die Liegestätten herzurichten. Eine sehr beruhigende Gute-Nacht-Geschichte über die vier Jahreszeiten machte die Augenlider schwer und träge, weshalb sich bald ein herzhaftes Schnarchen einstellte.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es wieder rüber in die Breitenseerstraße, um sich mit dem Hase & Fuchs-Spiel warmzulaufen. Danach wurde wieder in fiktiven Situationen mögliche Patrullen- und Truppräte durchgespielt; dabei wurde auf das Wissen vom Vortag (Kommunikation, Entscheidungsfindung) zurückgegriffen. Nach einem weiteren Auflockerungsspiel folgte die letzte Einheit; das Durchspielen möglicher Krisensituationen (Verletzung beim Wandern, Zoff in der Patrulle) sollte den zukünftigen (Hilfs-)Kornetten die Furcht vor Unvorhersehbarem nehmen.
Nach einer kurzen Reflexionsrunde gab es für alle Teilnehmer eine Urkunde, die sie an das (hoffentlich) erfreuliche Ereignis erinnern soll.