Der Ort, an dem sich von Beginn an alles abgespielt hat, ist Breitensee, eine idyllische Katastralgemeinde des 14. Wiener Gemeindebezirks; liebgewordene Heimat der Gruppe 19 and place where the magic happens.
1948
Die Gründungszeit der Gruppe 19 aus der Sicht von „Papa“ Friedrich Lehner, seines Zeichens 1. Gruppenfeldmeister:
„Die Gruppe 19 wurde am 2. Juni 1948 nach mehreren Rücksprachen mit dem Hochw. Herrn Konsistorialrat Pfarrer Jakob Zeggl ins Leben gerufen und man übergab mir cirka 6 Buben im Alter von 12 bis 14 Jahren mit den Worten: ‚Trachten Sie, mit diesen Buben fertig zu werden und gehen Sie mit meinen besten Wünschen an die Gründung einer Pfadfindergruppe.‘ Diese Buben waren zum größten Teil Ministranten der Pfarre Breitensee. Und so ging ich denn an die Gründung der Pfadfindergruppe. […]
Wohl nur sehr wenige wissen es, wie schwer es war, in Breitensee den Gedanken des Pfadfindertums zur Tat werden zu lassen. Es war nicht leicht, dort Pfadfinder zu sein, zumal doch vor dem Jahre 1938 keine Pfadfindergruppe bestand, ja vielfach die Breitenseer dem Pfadfindertum unverständlich gegenüberstanden. Die Buben waren meist mittellos und die neue Gruppe hatte weder Geld noch Zelte, noch Kochgeschirr und dergleichen mehr. Sie stand völlig mittellos da!“ (Friedrich Lehner, 20-Jahr-Festschrift, S. 9)
Verbandsmäßig gehört die neugegründete Gruppe den Pfadfindern Österreichs (PÖ) an, die 1946 durch den Zusammenschluss der beiden Vorkriegsverbände Österreichischer Pfadfinderbund (ÖPB) und Österreichischer Pfadfinderkorps St. Georg (ÖPKSG) entstanden sind. Die ersten beiden Patrullen der Gruppe 19 heißen „Meisen“ und „Schwalben“.
Unter Schwierigkeiten beginnt man das Heim herzurichten, Material zu beschaffen und Lager durchzuführen; dieser Einsatz und Tatendrang sollte sich schon bald bezahlt machen: Bei der Weihnachtsfeier Ende des Jahres findet im Seelsorgeraum der Breitenseer Pfarrkirche die erste Versprechenszeremonie statt.
1949
Die Wölflingsmeute der Gruppe 19 wird gegründet.
Am 05. Februar findet nach der Abendmesse in der Breitenseer Pfarrkirche die zweite Versprechenszeremonie der Gruppe statt. Schön langsam formiert sich aus dem anfänglichen Haufen Buben eine richtige Gruppe; Schaulager und fleißig gerührte Werbetrommeln bringen neue Mitglieder.
Auf Bundesebene spalten sich im Februar einige Gruppen von den PÖ ab und gründen den Neutralen Pfadfinderverband (NPV), aus dem später die Europa-Scouts hervorgehen sollten.
Ende des Jahres spalten sich nach Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten auch einige ehemalige ÖPB-Gruppen von den PÖ ab und gründen den ÖPB neu; für die Gruppe 19 beginnt eine schwierige Zeit, die von Abwerbungen und Übertritten geprägt ist.
1950
Im Februar findet auf Schloss Wildegg das erste Wochenendlager statt, das von Ivo Ziss, einem Feldmeister des NPV, ohne des Wissens oder der Zustimmung von Gruppenfeldmeister Lehner organisiert und durchgeführt wird.
Als Lehner im Nachhinein davon erfährt, versucht er die Eltern in klärenden Gesprächen davon zu überzeugen, ihre Kinder auch weiterhin in der Gruppe 19 zu lassen und sie nicht zu anderen Verbänden zu schicken. Auch wenn er durch diesen persönlichen Einsatz eine vorzeitige Auflösung der Gruppe 19 verhindert hat, kann Ziss mit einigen ehemaligen 19ern die „Gruppe 3“ des NPV in der Hüttergasse begründen (>> Hintergrundgeschichte).
Beim heurigen Georgstag in Ottakring ist die Gruppe mit 10 Teilnehmern vertreten.
19er der ersten Stunde meinen sich zu erinnern, im Sommer dieses Jahres nach Altaussee auf Lager gefahren zu sein; etwaige Aufzeichnungen dazu lassen sich bis dato allerdings nicht finden.
1951
In diesem Jahr ist nichts über etwaige Gruppenaktivitäten bekannt; einzig das 7. Jamboree in Bad Ischl ist Erzählungen nach für einige 19er zum Highlight des Jahres geworden.
1952
Am 22. Mai findet im Lainzer Tiergarten ein Wettspiel für die Wölflinge der Kolonnen 13, 14 und 15 statt; die Gruppe 19 ist neben den Gruppen 7, 39, 60 und 79 vertreten.
Im Sommer führt die Gruppe erstmals nachweislich ein Sommerlager durch; vom 19. Juli bis zum 02. August und vom 02. bis zum 20. August wird im steirischen Schachen bei Vorau gelagert.
Das Sommerlager gehört von da an zum festen Bestandteil im Pfadfinderjahr, da es wie kein anderes Lager die praktische Umsetzung der Pfadfindertheorie durch Leben im Freien, Lagerfeuerromantik und Abenteuer ermöglicht.
1953
Die Patrulle „Schwalben“ ergattert den 1. Platz beim Kolonnen-Patrullenwettkampf (KPWK); dies sollte nicht der einzige Erfolg bleiben, denn die Gruppe 19 ist auch in den nachfolgenden Jahren äußerst wettkampfstark.
Gruppen-Sommerlager in Altaussee.
1954
Der Musikzug der Gruppe 19 wird gegründet.
Gruppen-Sommerlager in Tragöß.
Gruppenfeldmeister Lehner baut in Essling einen neuen Trupp auf, der als „19B“ geführt wird; dieser besteht bis ins Jahr 1959.
1955
Die Roverrotte „Stella Maris“ wird aus der Taufe gehoben; am 27. März findet die erste Versprechenserneuerung statt.
Die frischgebackene Rotte kann in diesem Jahr sogleich den 1. Platz beim Landes-Roverwettkampf (LRWK) erringen.
Gruppen-Sommerlager in Seewalchen.
1956
1. Platz beim KPWK durch die Patrulle „Adler“; 1. Platz beim LRWK.
Das heurige Gruppen-Sommerlager findet vom 21. Juli bis zum 04. August nahe der Burg Rapottenstein statt; mit dabei sind auch Esslinger Pfadfinder des Trupps „19B“. Dem Lagerbericht des Lagerleiters Friedrich Lehner nach wird bei diesem Sommerlager erstmals versucht, patrullenweise zu lagern und zu kochen.
„Mancher Bub erzählt gerne von Rapottenstein und erinnert sich heute noch an die schönen Tage trauten Beisammenseins im Lager unterhalb des Schlosses […].“ (Friedrich Lehner, Lagerbericht Rapottenstein)
1957
1. Platz beim KPWK durch die Patrulle „Adler“; 1. Platz beim LRWK.
Nach Ungereimtheiten zwischen dem Elternrat und Gruppenfeldmeister Lehner hinsichtlich der Letztverantwortung, findet in diesem Jahr kein Sommerlager statt.
1958
1. Platz beim KPWK in Kernhof durch die Patrulle „Adler“; 1. Platz beim LRWK.
Gruppen-Sommerlager in Sörg.
1959
1. Platz beim KPWK durch die Patrulle „Adler“.
Im Frühjahr werden Herbert Peroutka und Helmut Schick als erste 19er der Buschmannsriemen verliehen.
Das heurige Gruppen-Sommerlager findet vom 01. bis zum 16. August in Sörg statt.
„Nur wenige Buben haben zugenommen an Gewicht, viele haben abgenommen, aber zugenommen haben sie an pfadfinderischen Können und Wissen.“ (Friedrich Lehner, Lagerbericht Sörg)
Ende des Jahres übergibt Friedrich Lehner die Gruppenführung an Franz Schütz.